Interview für die SUP Piraten

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Meine Zeit in Australien geht vorbei wie im Flug. Ich kam noch nicht dazu einen Bericht zu schreiben, ein kurzes Interview über meine Zeit hier in Australien findet ihr im SUP Piraten Race Team Blog.

Andi sag mal, wieso sieht man dich nicht mehr an den Schweizer Wettkämpfen?

Ich habe unter anderem am SUP Tour Schweiz Start in Ermatingen, den Schweizer Meisterschaften und am Fool Moon SUP Classic teilgenommen, bevor ich Anfang Juli nach Australien abgereist bin.

Oh wow! Wie sind die Schweizer Meisterschaften eigentlich für dich verlaufen?

Meine Vorbereitungen sind wie gewünscht verlaufen, ich konnte im Frühling wegen zu viel Arbeit nicht im gewünschten Umfang trainieren, konnte mein Trainingspensum aber auf die SM erhöhen. Zusätzlich hatte Naish extra für mich ein Board ab Fabrik einfliegen lassen, damit das rechtzeitig da ist und ich auf dem neuen 12’6 x 22.5 starten konnte.

Am Wettkampf selbst bin ich gut in die Longdistance gestartet und führte ca. die Hälfte der ersten Runde. Am Bojenturn viel ich leider ins Wasser, wollte mich beeilen und etwas Zeit gutmachen, fiel dann aber noch zwei Mal. Das Tempo an der Spitze war hoch, so lag ich vor dem Ende der ersten Runde lag ich bereits zurück – pro «Taucher» verliert man gut 2 – 3 Boardlängen. Ich versuchte Distanz gut zu machen, merkte dass es zu viel Kraft kosten wieder zur Spitzengruppe aufzuschliessen. Mein primäres Ziel war der Schweizer Meistertitel, ich entschloss mich deshalb den Lauf locker zu Ende zu paddeln und mich auf das Technical Race am Nachmittag zu fokussieren.

Im Technical Race verlief der Start wiederum super und ich konnte als erster um die Boje wenden, ich konnte mir damit etwas Vorsprung herauspaddeln. Nach 2 Runden hatten Alain und Steeve zu mir aufgeschlossen und konnten mich in der letzten Runde überholen. Wie ich später bemerkte, hatte sich Seegras an meiner Finne verfangen. Ich konnte den Lauf dennoch auf dem 3. Rang beenden.

Herzliche Gratulation. Wirst du an den Weltmeisterschaften in China teilnehmen können?

Die ersten zwei Plätze pro Disziplin an der SM sind jeweils an der WM teilnahmeberechtigt. Da Steeve (1. Rang) bereits in der Longdistance und SUP Surf starten will, überlässt er mir sozusagen seinen Startplatz. Ich kann also an der WM in China im Technical Race starten. Offen ist wer im Sprint nominiert wird. Das kann entweder Piraten Kollege Alain Luck (2. Rang), Steeve oder ich sein.

Super, da freuen wir uns jetzt schon darauf. Bist du deshalb - als Vorbereitung für die WM - nach Australien gereist?

Ich bin nicht spezifisch als Vorbereitung für die WM nach Australien geflogen, es ist jedoch eine super Gelegenheit. In meinem Teilzeitstudium ergab sich die Möglichkeit ein Auslandsemester zu absolvieren. Da sich dies auch gut mit meiner Arbeit verbinden liess, startete ich die Suche nach idealen Studienplätzen. Hierbei stand – wie ihr eventuell schon ahnen könnt – nicht die Universität, sondern mehr die Nähe zum Wasser und Paddelmöglichkeiten im Vordergrund. Diese habe ich hier an den Northern Beaches von Sydney gefunden.

Und wie lebte es sich so in Sydney?

Es ist super hier. Zu Beginn hatte ich etwas Mühe mit den Temperaturen, denn hier war gerade tiefster Winter. Für Sydney bedeutet dies Temperaturen um 5 – 10 Grad in der Nacht und 19 – 25 Grad tagsüber.

Ich wohne nahe zum Lake Narrabeen und zum Tasmanischen Meer. Ideal für jede Bedingung. Gemeinsam mit dem Sydney Paddle Surfing Club (SPSC) kann ich an 3 – 4 Mal trainieren, hinzu kommen meine eigenen Trainings und spontane Downwinder wenn die Bedingungen stimmen.

An meinem Lebensstil hat sich eigentlich nicht viel verändert, mein Tagesablauf besteht aus Paddeln, Uni und Arbeiten, in verschiedenen Reihenfolgen.

Was sind die grössten Unterschiede gegenüber zu Hause?

Zum einen sicherlich das Meer. Im flachen und ruhigen Wasser von zu Hause, kann ich beinahe jeden Paddelzug optimal setzen. Hier vielleicht jeden Zweiten. Es macht auch viel mehr Spass als im flachen Wasser. Es sind praktisch immer kleine «Runs» (kleine Wellen) vorhanden, welche man ausnutzen kann um etwas schneller zu sein.

Hinzu kommen natürlich die Downwinder, die machen richtig Spass und fordern mich heraus. Ein ganz eigenes Gebiet von SUP.

Und die obligatorische Frage, hast du schon einen Haifisch gesehen?

Ja, aber keinen solchen wie ihr euch wohl vorstellt. Freunde haben mich beim Paddeln auf einen «Wobby» (Wobbegong Shark) in Ufernähe aufmerksam gemacht. Dieser lässt sich jedoch eher mit einem grossen Wels als mit einem weissen Hai vergleichen.

Zusätzlich durfte ich bereits zahlreiche Naturschauspiele erleben; Delfine die mich beim Paddeln begleiten und unter meinem Board hindurchschwimmen, fluoreszierende Algen / Plankton, Wale in der Ferne und Robben.

Und Piraten?

Nur Kopien, die echten gibt’s ausschliesslich nur in der Schweiz *lacht*

Sehen wir bald eine SUP-Piraten Filiale in Sydney?

Wer weiss, ausschliessen würde ich es nicht. Ich muss sicher im Februar zurück sein und im Sommer meine Bachelorarbeit abschliessen. Danach ist vieles möglich.

Das wäre doch was! Vielen Dank für deine Zeit, weiterhin viel Vergnügen auf dem Wasser und dann viel Erfolg an den Weltmeisterschaften. Get wet, stay salty!

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