Studieren an der University of Technology Sydney
Ausnahmsweise handelt es sich in diesem Blogpost weniger um paddeln als üblich. In diesem Artikel möchte ich einen kleinen Einblick in das Studium an der University of Sydney (UTS) geben.
Vor etwas mehr als einem Jahr informierte meine Hochschule ZHAW über die Möglichkeit eines Auslandsemesters für meinen Studiengang Informatik. Ich war natürlich sofort begeistert und sah eine ideale Gelegenheit mein Studium in Englisch weiterzuführen und dies mit Paddeln auf dem Meer/Ozean zu kombinieren.
In Frage kamen für mich also nur Unis nahe am Wasser (Australien, Kalifornien und Hawaii). Entschieden habe ich mich schliesslich für Sydney. Unter anderem sprach mich das Kursangebot an und ich hatte Freunde an den Northern Beaches von Sydney, bei welchen ich wohnen konnte. Die einzigen Nachteile sah ich hierbei, dass ich die höheren Einschreibegebühren tragen musste und dass der Weg zur Uni etwas Zeit in Anspruch nehmen würde.
Nach mehreren E-Mails, Telefonaten und Gesprächen mit der ZHAW war anfangs 2018 das Wichtigste geregelt und die Vorfreude stieg kontinuierlich. Zusätzlich zu den Vorbereitungen bezüglich Studium, galt es auch auf der Arbeit alles zu koordinieren und Homeoffice vorzubereiten, da ich in der Schweiz und auch in Australien Teilzeit studieren und arbeiten werde. Dies ist wohl einer der grössten Vorteile eines Berufes in der IT: Solange Internet vorhanden ist, kann überall auf der Welt gearbeitet werden. Weiter kamen Vorbereitungen für meine Paddelausrüstung hinzu. Einen Teil davon (SUP Surfboard, Paddel, Kitesurf) plante ich von zu Hause aus mitzunehmen und mein SUP Raceboard (14 Fuss oder rund 4.2m lang) sollte mir von meinem Sponsor Naish in Zusammenarbeit mit einem lokalen Surfshop WSS zur Verfügung gestellt werden.
Ich reiste direkt in der Woche nach den Semesterprüfungen nach Australien um vor dem Semesterstart am 23. Juli genügend Zeit zu haben um mich zu organisieren (Bankaccount, Autokauf usw.). Natürlich war ich auch sofort mit meinem SUP auf dem Wasser und konnte Wale, Delfine, Seelöwen, Stachelrochen, Haie und zahlreiche Naturschauspiele wie fluoreszierende Algen/Plankton erleben.
Als dann das Studium startete, hatte ich mich an das Leben hier bereits gewöhnt und sass voller Erwartungen in der ersten Vorlesung über IT Security. Diese erloschen dann leider ziemlich schlagartig als der Dozent mit der Vorlesung begann. Hatte ich doch schönes und klar verständliches Englisch erwartet, doch ich konnte kaum etwas verstehen, denn der Dozent indischer Abstammung hatte einen sehr sehr starken Akzent. Man kann sich das ähnlich wie in schlechten Tech-Videos oder eines Telemarketing Anrufes vorstellen. Anderen Studenten ging es ähnlich und für die Meisten - sowie auch für mich - blieb dies die einzige Vorlesung dieses Kurses welche wir besuchten.
Die anderen zwei Kurse waren besser. In allen bestand der Kurs aus Vorlesung und Übungsstunde. In der Übungsstunde galt es jeweils ein Projekt über das gesamte Semester in Gruppenarbeit aufzubauen und am Schluss zu präsentieren.
Anwesenheit, Projekt und teilweise online Mini Quiz zählten jeweils 60% und die Abschlussprüfung 40%. Also ziemlich genau umgekehrt wie an der ZHAW üblich.
Die Anforderungen an die Projekte waren etwas einfacher, aber aufwändiger als von zu Hause gewohnt.
Spannend war das „informal exam“ für das Fach „Fundamentals in interaction design“. Dieses fand in einer öffentlichen Arcade („Spielhölle“) statt. Jeder Student musste verschiedene Spiele spielen und danach verschiedene Design / Usability Fragen beantworten. Wirklich viel Spass machte das Spielen nicht, doch es war eine tolle Erfahrung eine etwas aussergewöhnliche Prüfung zu haben.
Die UTS scheint über etwas bessere finanzielle Mittel zu verfügen als die ZHAW, nicht zuletzt dank den zahlreichen Asiaten welche den vollen Betrag bezahlen. Dies zeigt sich vor allem an den modernen Gebäuden und Einrichtung. Prüfungen finden am Computer in speziell dafür eingerichteten Räumen statt und werden von zahlreichen Helfern betreut / überwacht.
Vorlesungen werden über „Blackboard“ (ähnlich dem OLAT) organisiert und verwaltet. Prüfungen und Quizzes eingeschlossen.
Die Prüfungen sind nun vorbei und ich kann mich auf meine Arbeit und meinen Paddelsport konzentrieren. Es war und ist noch immer eine super Erfahrung und Gelegenheit hier in Australien sein zu können. Weitere Bilder und Eindrücke zu meinen Erlebnissen hier etwas mehr paddeln bezogen ist im Blogpost Welcome Down Under zu finden.
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