Die Saison 2017
Die Wettkampf-Saison ging vorbei wie im Flug. Es war eine intensive Saison mit vielen Wettkämpfen, weshalb mein letzter Post auch schon etwas weiter zurück liegt. Nun hat sich der Dunst etwas gelegt und mir bleibt etwas Zeit um euch darüber zu berichten.
So richtig startete die Wettkampf-Saison am Pfingstwochenende mit dem internationalen
Wettkampf der EuroTour Lausanne - Thonon. Dies war für mich
das erste internationale SUP Race. Ich nahm mit dem Drachenboot bereits an internationalen
Wettkämpfen teil, kannte also die internationale Wettkampfatmosphäre bereits etwas.
Ich ging ohne Ambitionen an den Event, wollte einfach meine Leistung abrufen können. Die
18km am Samstag konnte ich teilweise im Draft und teilweise auf mich alleine gestellt
bewältigen.
Am Sonntag folgten 200 Meter Sprints, wo ich eine gute Zeit hinlegen konnte. Es reichte
jedoch nicht für die nächste Runde. Ich begab mich danach zügig auf die Heimreise, da am
nächsten Tag (Montag) bereits der erste Tourstopp in Ermatingen wartete.
Die 18km von Thonon noch in den Muskeln, stand zwei Tage später der erste Wettkampf der
SUP Tour Schweiz an. Ich konnte mich trotz der Sprints
gut erholen, fühlte mich fit und wusste aber meine Fitness nicht ganz einzuschätzen.
Wie so oft hatte ich einen guten Start und konnte mich hinter Alain Luck positionieren. Ich
wurde dann vor der ersten Boje von Peter Tritten überholt. Unsere Strecke bog anach in einen
Kanal ein und es folte kurz darauf die zweite Boje. An dieser konnten wir drei die restlichen
Verfolger abschütteln und waren nur noch zu dritt unterwegs. Peter als Führender versuchte
Alain und mich im untiefen Wasser durch taktische Manöver abzuschütteln.
Alain und ich konnten uns zusammen von Peter absetzen und paddelten einen guten Abstand heraus.
Am Ende reichte mein Endspurt knapp nicht um an Alain vorbeizuziehen.
Noch im Juni starteten die Prüfungsvorbereitungen für meine Semesterendprüfungen. Die Zeit für Trainings wurde noch knapper, als sie sowieso schon ist. In dieser Zeit folgten auch noch Drachenboot Wettkämpfe mit meinem Verein den Greifensee Dragons und Mitte Juni das Lost Mills in Deutschland statt fand. Bei den Europameisterschaften für aufblasbare SUP, konnte ich mit meinem Naish Board auf den zweiten Rang paddeln und erreichte am Tag danach im “Lost Mills” Wettkampf - bei einem starken internationalen Feld - den 16 Rang.
Nach dem Lost Mills fokussierte ich mich auf die Schweizer Meisterschaften Mitte Juli.
Diese wird auf 12’6 Fuss langen Boards ausgetragen, da auch die WM auf 12’6er durchgeführt
wird. Unterschiede zwischen einem 12’6er und einem 14’ Board sind vor Allem im Topspeed und
bei Bojenturns zu spüren. Ich paddelte vorgängig einige Wettkämpfe der SUP Tour Schweiz
in der Kategorie Shortdistance als Training mit dem 12’6er mit
und konnte dadurch viel Vertrauen in mein Naish Javelin Maliko gewinnen, welches mir von
Naish Schweiz zur Verfügung gestellt wurde. Auch an dieser
Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für den Support!
Das Board ist eher für wellige Bedingungen / Meer ausgelegt, doch solange das Wasser nicht
gerade spiegelglatt ist, fährt es sich auch hier bei uns - in eher ruhigerem Wasser - super.
Am 16. Juli war es soweit: Der vorläufige Höhepunkt der Saison stand mit den Schweizer
Meisterschaften an. Ich hatte viel trainiert, meine Paddeltechnik etwas umgestellt und
war top motiviert. Die SM wurde - wie an der WM - aufgeteilt in ein Longdistance Race und
einem Technical Race.
Ich erwischte einen guten Start an der Longdistance und konnte mich demnach gut positionieren.
Unsere Spitzengruppe mit 5 Paddlern, setzte sich schnell von den restlichen Paddlern ab.
Ich fühlte mich fit und konnte das Tempo problemlos halten. Als sich zufällig die Situation
ergab, entschloss ich mich die Führung zu übernehmen. Ich versuchte sogleich die anderen
abzuschütteln und danach auf Distanz zu halten. Hierbei galt es für mich nur so viel Energie
einzusetzen, damit ich vor den anderen bleiben konnte, aber später für das Technical Race noch
genügend Reserven hatte. Meinen Vorsprung konnte ich bis zum Schluss der 14km behalten
und wurde somit Schweizer Meister.
Direkt nach Zieleinfahrt blieb nicht viel Zeit zum Jubeln und Feiern - fokussieren auf das folgende
Technical Race war angesagt. Bestärkt vom Ergebnis der Longdistance ging ich motiviert
an den Start und konnte ab Start die Führung übernehmen. Unterwegs liess ich dann eine Boje
gemäss Anweisungen des Skippersmeetings aus, was anscheinend ein Fehler war. Es folgten eine
kurze Unsicherheit durch viele Zurufe vom Land. Es hiess, ich müsste eine “Straf-360-Grad-Wende”
um eine Boje machen, Hakim Dridah direkt hinter mir ebenfalls. Durch den
entstandenen Zeitverlust verloren wir beide einen Platz an Steeve Fleury. Mir fehlte es
etwas an “Biss” ihn einzuholen - ich feuerte Hakim an ihn einzuholen und nahm selbst etwas
Tempo raus. Am Ende konnte ich das Ziel als Dritter erreichen.
Ich hatte auf eine gute Platzierung an der SM gehofft auch mit einem Podestplatz gerechnet, doch mein Sieg überraschte mich selber. An dem Tag hat für mich alles gepasst: mein Naish Board, mein Material, meine Physis und Psyche waren top.
Besonders freute mich, dass meine Naish Teamkolleginnen (Anna Tschirky, Nadine von Euw und Kathrin Gerber) ebenfalls sehr gute Resultate erreichen konnten, allen voran die Juniorin Anna. Anna kam bei den Frauen als erste Schweizerin mit 12’6er ins Ziel des Technical Races, wurde aber aufgrund ihres Alters nicht als Schweizer Meisterin gekürt - was wiederum sehr schade und unverständlich war.
Nadine und ich hatten uns schon im Voraus entschlossen nach Dänemark zu fahren, egal wie die SM für uns ausgehen würde. Glücklicherweise konnten wir uns beide qualifizieren und fuhren somit als Teilnehmer nach Dänemark. Da die meisten vom Schweizer SUP Team nach Kopenhagen fliegen wollten, transportierten wir deren Boards. Wir hatten teilweise bis zu sieben Boards auf dem Dach und zwei Boards im Auto.
Vollbeladen ging es für drei Tage zum ersten Sightseeing Zwischenstopp in Hamburg. Wir
genossen nochmals die “Ruhe vor dem Sturm”. In Hamburg luden wir auch Alexander Sterzik
vom Deutschen Team auf. Gemeinsam fuhren wir nach Kopenhagen.
In Kopenhagen folgte an den ersten Tagen etwas Sightseeing und danach folgten die offiziellen Abläufe wie
Einschreiben, Interviews, Boardabnahme und Eröffnungszeremonie. Am Samstag dem 2. September
galt es - erst für die Frauen am Morgen, danach für die Herren am Mittag - ernst. 70 Paddler
standen am Start. Ich hatte etwas Mühe mit den Wellen im Hafenbecken - verursacht durch
die Kursschiffe und uns Paddler. Ich fiel ungewöhnlich oft ins Wasser und verlor dadurch
sehr viel Zeit. Ich konnte mich jedoch immer wieder “zusammenraffen” und mich wieder an
einen Drafttrain herankämpfen. Im ruhigen Wasser konnte ich jeweils wieder einige Plätze gutmachen.
Am Schluss war das Race beinahe zu kurz, ich hätte wohl noch etwas mehr aufholen können 😃.
Alles in allem bin ich mit meinem Resultat zufrieden. Mein gesetztes Ziel (~Rang 46)
habe ich erreicht.
Am Sonntag ging es weiter mit den 200 Meter Sprints. Ich konnte mich leider nicht für den Final qualifizieren, bin aber mit meiner Zeit von rund 1.12 zufrieden.
Direkt nach den Sprints verschob sich der ganze Event nach Vorupor im Norden Dänemarks für den Surf Teil (SUP Surf, Technical Races) der WM. Unser Verband - die ASSUP - hatte für das komplette Team ein Haus etwas ausserhalb von Vorupor gemietet.
Für mich waren zu diesem Zeitpunkt die Wettkämpfe vorbei. Ich konnte die kommenden
Tage geniessen, etwas Surfen und
den Rest des Teams unterstützen. Unsere Tage verbrachten wir oft an unserem Spot - direkt vor
dem Haus - oder in Vorupor mit Surfen. Der Wellengang war leider nicht wie gewünscht. Die
Technical Races fanden bei flacherem Wasser als bei der Longdistance in Kopenhagen statt.
Nadine und ich mussten bereits am Donnerstag zurückreisen um pünktlich zum ersten SUP
Race unseres Vereines - den Greifensee Dragons - zu Hause zu sein.
Das 1. SUP Dragon Race Greifensee fand am 10.
September statt. Ich half im OK mit und organisierte das Naish Material vor Ort. Wir
hatten von Naish Schweiz viele tolle Boards und ein Windssurf Foil zum Test erhalten.
Interessierte konnten die Boards testen und hatten die Möglichkeit, diese direkt am Race ausprobieren.
Am Samstag vor dem Wettkampf konnte ich eine SUP Clinic an interessierten Race Teilnehmern
anbieten - das Wetter wollte jedoch nicht ganz mitspielen.
Der Event war sehr gelungen - insbesondere für eine Premiere - und ich hatte zwei tolle
Rennen, einmal Longdistance und einmal Sprint.
Auf das Race in Greifensee folgte der letzte Tourstopp der SUP Tour Schweiz in Thun. Sechs
Runden auf der Aare galt es zu meistern. Ich startete gut, konnte die Führung aber nicht
behalten und musste Peter Tritten an mir vorbeilassen. Ich versuchte immer wieder ihn zu
überholen, kam aber nicht wirklich vorbei. Am Ende erreichte ich das Ziel - wie so oft diese
Saison - auf dem 2. Rang.
Am Abend fand anschliessend and den Event die Siegerehrung der Gesamtjahreswertung statt. Ich beendete die
Saison - wie nicht anders zu erwarten ;-) - auf dem zweiten Schlussrang in der
Longdistance. Ich war etwas überrascht über meinen 5. Platz in der Gesamtjahreswertung
der Shortdistance, ich hatte einige Wettkämpfe mit dem 12’6er bestritten um mich auf die
SM vorzubereiten.
Diesen Post möchte ich mit einem riesigen Dankeschön an alle meine Sponsoren und
Unterstützer - allen voran Naish Schweiz, Dador Dry Waterwear, Sponser und Bomber Eyewear -
schliessen. Ihre Unterstützung hilft mir den SUP Sport intensiv auszuüben und zu wissen,
dass ich mich auf sie verlassen kann.
Ebenfalls ein grosses Dankeschön möchte ich an das komplette SUP Tour Schweiz Team richten,
welches mit sehr viel Engagement die Wettkämpfe organisiert, allen Teilnehmern ein
Lächeln ins Gesicht zaubert und die gesamte Szene “zusammenschweisst”.
Alle meine Resultate habe ich - hauptsächlich zu meiner eigenen Dokumentation - unten aufgeführt. Das Total bezieht sich jeweils nur auf die Anzahl Teilnehmer in der selben Kategorie.
Datum | Event | Rang | Total |
---|---|---|---|
30. April | Partner Event SUP Tour Schweiz, ICE Race Thun | 3 | 28 |
14. Mai | Bise Noire Surf Classic, Murten | 2 | 17 |
3. Juni | EuroTour, Lausanne - Thonon (Longdistance) | 38 | 60 |
3. Juni | EuroTour, Lausanne - Thonon (Sprint) | - | - |
5. Juni | SUP Tour Schweiz, Ermatingen | 2 | 27 |
11. Juni | Partner Event SUP Tour Schweiz, Meilen (Longdistance) | 2 | 10 |
11. Juni | Partner Event SUP Tour Schweiz, Meilen (Shortdistance mit 12’6) | 1 | 10 |
16. Juni | ECF European Inflatable Championships, Brombachsee | 2 | 17 |
17. Juni | Lost Mills, Brombachsee | 16 | 55 |
1. Juli | FoolMoon SUP Classics, Crans-près-Céligny (Longdistance) | 3 | 29 |
1. Juli | FoolMoon SUP Classics, Crans-près-Céligny (Beach Race) | 3 | 29 |
9. Juli | SUP Tour Schweiz, Biel (Longdistance) | 2 | 27 |
9. Juli | SUP Tour Schweiz, Biel (Shortdistance mit 12’6) | 3 | 17 |
16. Juli | Swiss Championships, Pully (Longdistance) | 1 | 37 |
16. Juli | Swiss Championships, Pully (Technical) | 3 | 27 |
6. August | SUP Tour Schweiz, Zürich (Longdistance) | 2 | 19 |
6. August | SUP Tour Schweiz, Zürich (Shortdistance) | 2 | 27 |
20. August | SUP Tour Schweiz, Luzern | 2 | 18 |
27. August | Partner Event SUP Tour Schweiz, Wohlensee | 1 | 35 |
2. September | ISA World Championships Denmark, Kopenhagen (Longdistance) | 44 | 70 |
3. September | ISA World Championships Denmark, Kopenhagen (Sprint) | - | - |
10. September | SUP Dragon Race, Greifensee (Longdistance) | 2 | 13 |
10. September | SUP Dragon Race, Greifensee (Sprint) | 1 | 6 |
16. September | SUP Tour Schweiz, Thun | 2 | 10 |
2017 | Gesamtwertung SUP Tour Schweiz (Longdistance) | 2 | 70 |
2017 | Gesamtwertung SUP Tour Schweiz (Shortdistance) | 5 | 65 |
2017 | Gesamtwertung EuroTour | 131 | 207 |
Comments